Warum deutsche Unternehmer die Türkei lieben - Vorteile überwiegen Risiken

Auswandern: Türkei als idealer Lebens-und Wirtschaftsstandort ?

Die türkische Wirtschaft legte im Jahr 2021 mit einem Anstieg von 11 Prozent deutlich zu. Andererseits betrachten viele das Türkeigeschäft als risikoreich und prognostizieren einen Rückgang des Wirtschaftswachstums. Trotz den politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten zeigen sich deutsche Unternehmen und Einwanderer zuversichtlich und wollen mehr investieren, mehr Personal einstellen und mehr verdienen. Unternehmen wie Mercedes-Benz Türk, Bosch, Siemens und Henkel investieren schon seit Jahrzehnten in die Türkei und profitieren auch derzeit von dem wirtschaftlichen Aufschwung. Dazu gehört natürlich auch, sich an neue Rahmenbedingungen anzupassen, Durchhaltevermögen zu zeigen und immer weiter an einer gemeinsamen wirtschaftlichen Beziehung zu arbeiten.

Was die Türkei als Standort so interessant macht, wieso auswandern in die Türkei sinnvoll sein kann und welche Chancen und Risiken Sie in dem Land vorfinden, erfahren Sie in unserem aktuellen Podcast von dem türkischen Rechtsanwalt Fatih Dogan.

Das Leben in der Türkei

Auswandern Tuerkei: Ein großer Vorteil eines Umzugs in die Türkei ist das mediterrane Klima. Für die meisten Auswanderer fühlt es sich wie Urlaub an, weil die Winterzeiten viel milder sind als in ihrem Heimatland. Sonnenliebhaber zieht es besonders an die Mittelmeerküste in den Regionen Antalya und Alanya, weil hier die Sonne über 300 Tage in Jahr scheint.

Wenn Sie das mediterrane türkische Klima lieben, im Winter ebenfalls sehr milde Temperaturen bis 20 Grad bevorzugen, dann ist nicht weit von der türkischen Küste, die wunderschöne Insel Zypern gelegen. Dort erwartet Sie ebenfalls eine sehr unternehmerfreundliche Kultur, mit spannenden Steuervorteilen und vielen Sonnenstunden pro Jahr.

Wenn Sie mehr Infos über Zypern erfahren wollen, dann ist dieser Beitrag genau der Richtige für Sie:

Zypern- Steuerliche Atraktivität gepaart mit mediterranem Flair

In Deutschland dagegen scheint die Sonne durchschnittlich nur 70 Tage im Jahr, was bei vielen besonders in Herbst und Winter zu Lethargie, Müdigkeit oder sogar Winterdepressionen führt. Kein Wunder also, dass viele Deutsche und vor allem Rentner über die Wintermonate in der Türkei leben.

Aber auch die besonders niedrigen Lebenshaltungskosten sprechen deutlich für einen Umzug in das Land am Bosporus. Dank des aktuellen Wechselkurses erhalten Auswanderer, die eine Rente oder ein ausländisches Einkommen in Euro oder einer anderen ausländischen Währung erhalten, mehr türkische Lira als je zuvor. Darüber hinaus sind günstige Haushaltsrechnungen wie Gas-, Wasser-, Internet und Telefon bei einer Umzugsüberlegung in die Republik Türkei ein dickes Plus.

Insgesamt kann man in der Türkei zu zweit schon gut mit 10.000 Lira (Stand 05.08.22: ca. 550 €) um die Runden kommen. Es kommt allerdings sehr auf den Lebensstandard an und wo man wohnt. Istanbul ist mit Abstand am teuersten, da muss man mit mindestens 15.000 Lira (Stand 05.08.22: ca. 815 €) im Monat rechnen. 

Wieviel Deutsche leben in der Türkei? Mittlerweile leben über 25.000 Deutsche dauerhaft in der Türkei (2021).

Auswandern in die Türkei hat sehr viele Vorteile, wie die oben genannten Punkte aufzeigen. Es gibt aber auch ein Risiko, das gegen Leben in der Türkei als Deutscher spricht. Diese erfahren Sie im nächsten Abschnitt des Artikels.

Welche Risiken birgt das Türkeigeschäft?

Obwohl die türkische Wirtschaft im Vorjahr stark gewachsen ist, soll sie Prognosen zufolge wieder abflauen. Ein Grund dafür ist die aktuelle Wirtschaftspolitik mit niedrigen Zinsen und schwacher Währung. Aktuell liegt die Inflationsrate bei fast 80 Prozent, was das Vertrauen in die Lira weiter schwächt. Daher wird derzeit die Wechselkurs-Entwicklung der türkischen Lira als eines der größten Risiken betrachtet.

Ein weiteres Problem im Zusammenhang mit der Inflation ist, dass die reale Kaufkraft gesunken ist. Zusätzlich sind durch den Ukrainekrieg die Kosten für Gas und Getreide gestiegen. Trotzt Gehaltserhöhungen und der Senkung des Leitzinses ist die Kauflaune in der Bevölkerung weiterhin getrübt.

Türkei: Schulden steigen- Die Türkei hat erhebliche Fremdwährungsverbindlichkeiten. Das heißt, wenn die Lira sich weiter abschwächt, wird das Bedienen der Fremdwährungsschulden schwieriger. Ein beträchtlicher Teil dieser Schulden muss innerhalb der nächsten zwölf Monate zurückgezahlt werden.

Sollte die Lira noch weiter abstürzen, befürchten Unternehmer, dass die Regierung Kapitalkontrollen oder den Zwangsumtausch von Fremdwährungen beschließt. Seit Anfang dieses Jahres müssen Unternehmen bereits ein Viertel ihrer Exporteinnahmen von Fremdwährungen in Lira umtauschen. Allerdings ist ein Rücktausch erlaubt.

Welche Chancen bietet der Standort Türkei?

Trotzt der geo- und finanzpolitischen Risiken bietet der Standort Türkei viel mehr Vorteile, als auf den ersten Blick vielleicht sichtbar sind. Die Handelsbeziehungen mit der EU und vor allem Deutschland haben eine lange Geschichte und die Zollunion erleichtert schon seit über 25 Jahren die Geschäfte. Derzeit sind fast 7500 deutsche Unternehmen in der Türkei ansässig, wovon ein der Großteil der deutschen Firmen in Istanbul beheimatet sind.

Ein großer Pluspunkt für die Türkei als Unternehmensstandort ist die geografische Nähe zur EU und die junge, stetig wachsende Bevölkerung von fast 85 Millionen.

Zudem ist die türkische Regierung sehr unternehmerfreundlich und versucht, mit attraktiven Förderungsmaßnahmen Investoren anzulocken. In diesem Zusammenhang hat die Türkei drei spezielle Investitionszonen geschaffen: Technologieentwicklungszonen, Organisierte Industriezonen und Freihandelszonen. Steuern Türkei: Die Freihandelszonen sind besonders für exportorientierte Unternehmen interessant, da sie hier von umfangreichen Steuerbefreiungen profitieren.

In dem Land am Bosporus finden Sie außerdem eine vielversprechende Gründerszene. Besonders für Investoren ist die Start-u Szene interessant, denn Sie finden in der Türkei viele gut ausgebildete Ingenieure und die Lohnkosten sind sehr niedrig. Obendrein unterstützt die Regierung Start-ups mit Investmentfonds von umgerechnet knapp 30 Millionen Euro. Besonders Geschäftsmodelle im Bereich Onlineshopping, Lieferdienste, Online-Games und Digitale Lösungen für Unternehmen sind gefragt.

Es lohnt sich also, die Vorteile eines Standortes in der Türkei abzuwägen und über eine Einwanderung nachzudenken. Haben Sie die Türkei für ihr Geschäft schon konkret ins Auge gefasst, Informationen gesammelt und Pläne entwickelt? Dann lassen Sie sich doch beraten, wie Sie jetzt am besten vorgehen sollten!

 
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