Wichtige Änderungen beim EU-Settlement Scheme für EU Bürger im UK

Im vergangenen Monat berichtete Smith Stone Walters über die neuesten Änderungen der britischen Einwanderungsgesetze, die das Innenministerium in zwei Stellungnahmen am 17. und 19. Juli veröffentlichte. Eine wesentliche Änderung im ersten Statement betrifft das EU-Einwanderungsabkommen (EUSS).

Neue Einwanderungsregeln, die am 17. Juli im Parlament veröffentlicht wurden, bestätigen, dass ab September 2023 Personen mit vorläufigem Status im Rahmen des EU-Einwanderungsabkommen (EUSS) automatisch um zwei Jahre verlängert werden, bevor dieser abläuft, falls sie keinen dauerhaften Status erhalten haben. Dieser Schritt wird aufgrund eines Gerichtsurteils im vergangenen Jahr, das entschied, dass das EUSS gegen das Austrittsabkommen zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU verstößt, formell in die Einwanderungsregeln aufgenommen. Laut diesem Urteil müssen Inhaber des vorläufigen Status einen weiteren Antrag auf dauerhaften Status stellen, um legal ansässig zu werden.

Es sind nun mehr als zwei Jahre vergangen seit der EUSS-Antragsfrist am 30. Juni 2021. In bestimmten Fällen werden jedoch immer noch verspätete Anträge akzeptiert.

Grundlegende Informationen

Das EU-Settlement Scheme ist ein Programm, das entwickelt wurde, um EU-Bürger, die im Vereinigten Königreich leben, zu registrieren und ihnen einen dauerhaften Aufenthaltsstatus zu gewähren. Dies wurde als Reaktion auf den Brexit eingeführt, um die Rechte dieser Bürger und ihrer Familienangehörigen im Vereinigten Königreich zu sichern. Die Antragsfrist für das EU-Settlement Scheme endete am 30. Juni 2021.

EU-Bürger, die vor dem 1. Januar 2021 im Vereinigten Königreich ansässig geworden sind, mussten einen Antrag im Rahmen des EU-Settlement Scheme stellen, um auch nach dem 30. Juni 2021 weiter im Vereinigten Königreich leben und arbeiten zu können. Das EU-Settlement Scheme gewährt zwei Arten von Aufenthaltsstatus: vorläufige Besiedlung (Pre-Settled Status) und vollständige Besiedlung (Settled Status).

Der vorläufige Besiedlungsstatus (Pre-Settled Status) wird EU-Bürgern und ihren Familienangehörigen gewährt, die seit weniger als fünf Jahren im Vereinigten Königreich leben. Menschen mit diesem Status können weiterhin im Vereinigten Königreich leben und arbeiten, müssen jedoch nach fünf Jahren einen Antrag auf vollständige Besiedlung (Settled Status) stellen, um ihren Aufent haltsstatus beizubehalten.

Der vollständige Besiedlungsstatus (Settled Status) wird EU-Bürgern und ihren Familienangehörigen gewährt, die seit mindestens fünf Jahren ununterbrochen im Vereinigten Königreich leben. Mit diesem Status haben sie das Recht, unbefristet im Vereinigten Königreich zu leben, zu arbeiten und Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen.

Bis zum 31. März 2023 sicherten schätzungsweise 5,6 Millionen Europäer und ihre Familienangehörigen ihre Rechte in Großbritannien durch das EUSS. Es wird geschätzt, dass 2,1 Millionen den vorläufigen Status und etwa 3,5 Millionen den auf Dauer angelegten Status besitzen.

Was für Veränderungen werden eingeführt?

Ab September 2023 erhalten Personen mit vorläufigem Aufenthaltsstatus automatisch eine Verlängerung von zwei Jahren, bevor dieser abläuft, falls sie noch keinen dauerhaften Aufenthaltsstatus erlangt haben. Das Innenministerium wird diesen Prozess automatisieren und den Personen direkt über ihren digitalen Status mitteilen.

Des Weiteren plant das Innenministerium, so viele berechtigte Personen mit vorläufigem Aufenthaltsstatus wie möglich automatisch in den dauerhaften Aufenthaltsstatus umzuwandeln, sobald sie dafür qualifiziert sind, ohne dass diese einen Antrag stellen müssen. Im Jahr 2024 werden automatisierte Kontrollen des vorläufigen Aufenthaltsstatus die kontinuierliche Aufenthaltsdauer in Großbritannien überprüfen. Sicherheitsvorkehrungen sollen sicherstellen, dass der dauerhafte Aufenthaltsstatus nicht fälschlicherweise gewährt wird.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen für das Parlament werden es dem Innenministerium ermöglichen, die Integrität des EUSS zu gewährleisten und vor Betrug und Missbrauch zu schützen. Dazu gehören Änderungen in der Bewertung der begründeten Gründe für verspätete Anträge. Zudem werden zwei befristete Übergangswege (die Surinder Singh- und Zambrano-Wege), die nicht unter die Verpflichtungen des britischen Austrittsabkommens fallen, geschlossen.

Erforderliche Dokumente

Die Beantragung des Aufenthaltsstatus im Vereinigten Königreich für EU-Bürger im Rahmen des EU Settlement Scheme erfordert einige wichtige Dokumente. Dabei ist der gesamte Prozess in zwei Teile unterteilt. Im ersten Teil erfolgt die Identifikation als EU-Bürger.

Zu den erforderlichen Dokumenten gehört ein gültiger Reisepass mit einem modernen Chip. Dieser dient zur Identifikation und muss vorgelegt werden, um den entsprechenden Antrag einreichen zu können. Zusätzlich wird ein neueres Mobiltelefon benötigt, um das elektronische Antragsverfahren durchzuführen, welches bereits seit März 2019 läuft.

Es ist wichtig zu beachten, dass alle EU-Bürgerinnen und Bürger ihren Wohnsitz im Vereinigten Königreich registrieren müssen, unabhängig davon, ob sie Inhaber eines EWR-Dokuments sind oder nur eine vorübergehende Aufenthaltserlaubnis haben. Das EU Settlement Scheme trat am 30. Juni 2021 in Kraft.

Für die Beantragung eines Rechts auf Aufenthalt im Vereinigten Königreich für EU-Bürger und ihre Familienangehörigen muss neben dem gültigen Reisepass und Mobiltelefon auch eine Beweisdokumentation zum Nachweis des Wohnsitzes und der Familienverhältnisse einreichen.

Zu den möglichen Dokumenten zum Nachweis des Wohnsitzes gehören unter anderem:

  • Mietverträge

  • Rechnungen (z.B. für Strom, Wasser, Telefon)

  • Kontoauszüge

  • Lohnabrechnungen

  • Steuererklärungen

Familienangehörige von EU-Bürgern, die ebenfalls im Vereinigten Königreich leben möchten, sollten folgende Dokumente vorbereiten und einreichen:

  • Heiratsurkunden oder Partnerschaftsurkunden (für Ehepartner oder eingetragene Partner)

  • Geburtsurkunden (für Kinder)

  • Adoptionspapiere (falls zutreffend)

Indem Sie alle erforderlichen Dokumente vorbereiten und präzise Angaben machen, können Sie den gesamten Antragsprozess beschleunigen und Probleme bei der Beantragung des Aufenthaltsstatus im Vereinigten Königreich vermeiden.

Folgen für die Einwanderungspolitik

Das EU-Settlement Scheme für EU-Bürger im Vereinigten Königreich hat einige wichtige Änderungen erfahren, die weitreichende Folgen für die Einwanderungspolitik haben. Seit dem Brexit sind die Rechte und der Status von EU-Bürgern im Vereinigten Königreich ein wichtiges Thema. Die folgenden Abschnitte geben Aufschluss darüber, wie die Änderungen das Einwanderungssystem beeinflussen.

  1. Die erste Auswirkung betrifft die Verbesserung des Rechts auf dauerhaften Aufenthalt. EU-Bürger, die bereits in Großbritannien leben, erhalten einen einfacheren Zugang zum dauerhaften Aufenthaltsrecht. Dies ermöglicht es ihnen, weiterhin im Vereinigten Königreich zu leben, zu arbeiten und ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Der Prozess ist nun schneller und unkomplizierter, was vielen EU-Bürgern zugutekommt.

  2. Zweitens gibt es eine engere Zusammenarbeit zwischen dem Vereinigten Königreich und den EU-Mitgliedstaaten bei der Verwaltung von Grenzen und Sicherheit. Dies ermöglicht es beiden Parteien, Informationen auszutauschen und gemeinsam gegen illegale Einwanderung vorzugehen. Als Ergebnis sollte die Effizienz der Grenzkontrollen erhöht werden.

  3. Drittens wird es Änderungen in Bezug auf Familiennachzug geben. EU-Bürger, die unter dem EU-Settlement Scheme im Vereinigten Königreich leben, haben nun die Möglichkeit, ihre Familienangehörigen auf legalem Wege nachzuholen. Dies ist ein großer Vorteil für viele EU-Bürger, die ihre Familien im Vereinigten Königreich vereinen möchten.

Schließlich wird durch die Erleichterung der Integration von EU-Bürgern in die britische Gesellschaft eine langfristige Basis für ein positives Zusammenleben geschaffen. Der verbesserte Zugang zu Sozialleistungen und Hilfsprogrammen trägt dazu bei, dass EU-Bürger besser in die britische Gesellschaft integriert werden können.

Schritte zur Beantragung

Das EU-Settlement Scheme ist für EU-Bürger, die vor dem 1. Januar 2021 im Vereinigten Königreich ansässig geworden sind. Um sich auch nach dem 30. Juni 2021 im Vereinigten Königreich aufhalten zu dürfen, müssen sie einen Antrag im Rahmen des EU Settlement Scheme stellen. In diesem Abschnitt werden die Schritte zur Beantragung des EU-Settlement Status erläutert.

1. Identitätsproofing: Zunächst müssen die Antragsteller ihre Identität nachweisen, indem sie entweder einen gültigen Pass oder eine gültige nationale Identitätskarte sowie ein biometrisches Passfoto vorlegen. Es ist auch möglich, ein Smartphone zur Identitätsprüfung zu verwenden.

2. Nachweis des Wohnsitzes: Anschließend müssen die Antragsteller ihren Wohnsitz im Vereinigten Königreich nachweisen. Dies kann durch die Vorlage von Dokumenten wie Arbeitsverträgen, Mietverträgen, Bankauszügen oder Rechnungen erfolgen.

3. Kontaktdaten angeben: Die Antragsteller müssen ihre aktuellen Kontaktdaten angeben, einschließlich Telefonnummer, E-Mail-Adresse und Wohnadresse.

4. Strafregister prüfen: Es erfolgt eine Überprüfung des Strafregisters des Antragstellers, um sicherzustellen, dass keine schwerwiegenden Straftaten vorliegen, die den Antrag beeinträchtigen könnten.

5. Antrag einreichen: Nach erfolgreicher Vervollständigung aller notwendigen Schritte können die Antragsteller ihren Antrag online einreichen. Sie sollten darauf achten, alle benötigten Informationen und Dokumente beizufügen, um Verzögerungen oder Ablehnungen zu vermeiden.

Die Antragsfrist für das EU Settlement Scheme endete am 30. Juni 2021. Dennoch können in einigen Fällen Anträge außerhalb der Frist angenommen werden, wenn für die Verspätung ein triftiger Grund vorliegt.

Schlussfolgerungen und Ausblick

Das EU-Settlement Scheme wurde eingeführt, um EU-Bürgern, die im Vereinigten Königreich leben, ein geregeltes Aufenthaltsrecht zu gewähren. Die Frist zur Anmeldung endete am 30. Juni 2021. Im Folgenden werden einige wichtige Punkte bezüglich der aktuellen Situation und des Ausblicks dargelegt.

  • EU-Bürger, die vor dem Ende der Brexit-Übergangszeit im Vereinigten Königreich ansässig waren, können sich entweder für den "Pre-Settled Status" oder den "Settled Status" qualifizieren, je nachdem, wie lange sie im Land gelebt haben.

  • Menschen mit "Pre-Settled Status" haben ein befristetes Aufenthaltsrecht von fünf Jahren, mit Zugang zum Arbeitsmarkt, zum staatlichen Gesundheitsdienst, zu freier Bildung wie britische Staatsbürger und bestimmten Rechten auf Familienzusammenführung.

  • Es ist jedoch zu beachten, dass es Unterschiede beim Zugang zu bestimmten öffentlichen Diensten und Unterstützungsleistungen zwischen den beiden Status gibt. Langfristig sollten EU-Bürger, die im Vereinigten Königreich leben, den "Settled Status" anstreben, um ihre Rechte und ihren Zugang zu diesen Dienstleistungen sicherzustellen.

  • Für diejenigen, die keine rechtzeitige Anmeldung im Rahmen des EU Settlement Scheme vorgenommen haben, kann es zu Komplikationen bezüglich ihres Aufenthaltsstatus und ihrer Rechte im Vereinigten Königreich kommen. Es ist wichtig, dass sich diese Personen so schnell wie möglich informieren und eventuell noch ihren Status beantragen.

  • Zukünftige Beziehungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich werden weiterhin einen Einfluss auf die Rechte und den Status von EU-Bürgern im Land haben. Daher ist es wichtig, stets auf dem Laufenden zu bleiben und mögliche Änderungen in der Gesetzgebung und den bilateralen Abkommen zu verfolgen.

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